Für Selbstständige, also Gewerbetreibende und Freiberufler, ist es deutlich schwieriger, ein Darlehen von einer Bank ausgereicht zu bekommen. Einerseits sind die Einnahmen nicht so sicher, wie das beispielsweise bei einem Arbeitnehmer oder einem Angestellten der Fall ist, andererseits fehlen einige soziale Sicherheiten: Wird ein Selbstständiger krank oder brechen ihm die Aufträge weg, muss er viele Risiken selbst absichern oder tragen. Eine umfassende Beratung im Vorfeld, die das Geschäftsvorhaben im Rahmen eines Businessplanes unter allen Aspekten auf seine Tragfähigkeit prüft, ist daher unerlässlich für eine Finanzierung für Selbstständige.
Die Finanzplanung ist ein wesentliches Element eines Businessplanes: Müssen Investitionen in Form von Maschinen und Ausrüstung getätigt werden? Sind Löhne oder andere laufende Kosten vorzufinanzieren? Welche Sicherheiten, beispielsweise in Form von Eigenkapital, Vorverträgen oder Aufträgen, können gestellt werden? Je fundierter die Planung des Finanzbedarfs aufgestellt wird, desto besser können Banken ihr Risiko kalkulieren. Dazu ist die Finanzplanung einigen Stresstests zu unterziehen: Die Wahrscheinlichkeit der Einnahmen sollte zum Beispiel mit einem professionellen Marketing- und Vertriebskonzept unterlegt werden. Für die Ausgabenseite empfehlen sich profunde Kalkulationen, die Aufschluss über den zu erwartenden Gewinn und damit die Sicherheit für den Kredit geben.
Bei der Aufstellung der laufenden Kosten ist nach denen für das Unternehmen, also Personal- und Raumkosten, aber auch Material- und Fahrzeugkosten, Reise- und Werbungskosten sowie Beiträge für Versicherungen usw., und den Aufwendungen für den Selbstständigen selbst zu unterscheiden. Handelt es sich um eine Kapitalgesellschaft, bezieht der Unternehmer ebenfalls ein Gehalt, das mit eingeplant werden muss. Bei Personengesellschaften jedoch setzen Banken pauschale Beträge für die Lebenshaltungskosten des Gewerbetreibenden oder Freiberuflers an. Nicht zu vergessen sind die Steuern und Versicherungsbeiträge, die zuverlässig gezahlt werden müssen.
Es gibt eine ganze Reihe von Kreditprogrammen, die für Selbstständige in den unterschiedlichen Branchen aufgelegt wurden. Eine wichtige Rolle spielt hier die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die allerdings eine Finanzierung für Selbstständige nicht direkt ausgibt, sondern den Geschäftsbanken die Mittel dafür bereitstellt und einen großen Teil deren Haftung übernimmt. Diese Programme umfassen unterschiedliche Instrumente, also einen Ratenkredit für das Auto, die Anschaffung von Betriebseinrichtung oder die Vorfinanzierung von laufenden Kosten ebenso wie einen Immobilienkredit oder die Baufinanzierung für gewerbliche Objekte. Allerdings ist der Aufwand bei der Beantragung einer Finanzierung für Selbstständige deutlich höher, als dies bei Arbeitnehmern oder Beamten der Fall ist.
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Einerseits spielt das Girokonto eine große Rolle: Für Gewerbetreibende und Freiberufler ist es sinnvoll, sowohl ein privates als auch ein geschäftliches Girokonto sowie eventuell ein verzinstes Unterkonto zum Sparen einzurichten. Bei der Kreditprüfung werden die Auszüge der letzten Monate regelmäßig angefordert, um die Zahlungsflüsse einschätzen zu können.
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Darüber hinaus sollte die Finanzplanung sowohl betriebswirtschaftliche Auswertungen als auch eine Umsatz- und Ertragsvorschau und eine Liquiditätsplanung umfassen: Den Einnahmen werden dabei alle Ausgaben gegenübergestellt, um die freie Liquidität zu ermitteln. So kann die Bank überblicken, wie hoch das Ausfallrisiko für die Rückführung der Finanzierung für Selbstständige zu bewerten ist. Sollen Investitionen für das Unternehmen finanziert werden, muss die Finanzplanung belegen, dass die zusätzlichen Kosten sicher getragen werden können. Dazu kommt beispielsweise eine Umsatzsteigerung durch die dann größere Kapazität in Frage, aber auch ein Sparen an Aufwand durch die finanzierte moderne Technik.
Gewerbetreibende und Freiberufler haben grundsätzlich Anspruch auf eine Beratung in Bezug auf die KfW-Darlehen und -Fördermittel, jedoch keinen automatischen Anspruch auf deren Ausreichung. Hier empfiehlt es sich, im Vorfeld einen professionellen Berater in Anspruch zu nehmen, der einerseits auch die Kontakte zu den relevanten Banken hält und andererseits die in Frage kommende Förderung ermittelt. Abhängig von Branche und Unternehmensgröße kann die staatliche Förderung in einem günstigen Ratenkredit für Investitionen oder Betriebsmittel bestehen, es sind aber auch verlorene Zuschüsse möglich. Welcher Kredit als optimale Finanzierung für Selbstständige in Frage kommt, hängt immer von der konkreten Branche, dem Unternehmen selbst und natürlich dem Bedarf ab.
Die Anzahl der von der KfW, den Landes- und Investitionsbanken ausgegebenen Instrumenten zur Förderung von Selbstständigen ist enorm: Schon für Existenzgründer steht eine große Bandbreite an Mitteln zur Verfügung, aber auch für bestehende Unternehmen, die expandieren oder investieren wollen. Darüber hinaus können Kreditlinien und Fördermittel zur Immobilienfinanzierung in Anspruch genommen werden, da energieeffizientes Bauen oder Sanieren ebenso unterstützt wird wie die Umrüstung auf neue Heizungsanlagen und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Energiebilanz. Einige Förderungen sind kombinierbar, andere schließen sich aus - hier kann nur ein professioneller Berater für den notwendigen Aufschluss sorgen.
Wie bei jedem Kredit für ein Auto, einer Immobilienfinanzierung zum Kauf oder einer Baufinanzierung auch wird bei einer Finanzierung für Selbständige die SCHUFA geprüft: In der SCHUFA werden nicht nur die Informationen zu bestehenden Krediten, Konten und Kreditkarten gespeichert, sondern vor allem die Auffälligkeiten im Zahlungsverhalten, wie beispielsweise Mahnverfahren oder Kündigungen von Krediten und Kreditkarten. Gibt es bereits negative Einträge in der SCHUFA, wird keine Bank in Deutschland eine Finanzierung ausgeben. Ein weiterer Punkt ist das Eigenkapital: Banken erwarten auch von Unternehmen, dass sie sich selbst an ihrem eigenen Vorhaben beteiligen. Es ist also sinnvoll, über Monate ausreichend Geld zu sparen, um so die Ernsthaftigkeit und das Vertrauen in das eigene Projekt zu belegen und den Anteil des Fremdkapitals niedrig zu halten.
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