Die Vernetzung der Welt durch das Internet hat nicht immer nur positive Seiten. Durch Kommunikationskanäle wie Twitter, Facebook und Co. kann es schnell passieren, dass sich beispielsweise Proteste und negative Meinungen zu Unternehmen blitzartig ausbreiten und den guten Ruf schädigen – es entsteht ein sogenannter Shitstorm. Versicherungen sehen in dieser und auch in anderen Problematiken Risiken für Unternehmen eine Chance, Profit zu machen.
Schlechte Arbeitsbedingungen, Fehltritte des Chefs oder andere Missgeschicke einer Firma können sich heutzutage in Sekundenschnelle über die ganze Welt verbreiten. Dies sorgt nicht nur für schlechte Presse für ein Unternehmen, sondern kann auch den Abgang von Kunden und damit eine Schmälerung des Umsatzes zur Folge haben. In solchen Auswirkungen eines Shitstorms sehen Versicherungen einen neuen Geschäftszweig und bieten Policen an, mit denen sich Unternehmen gegen Imageschäden absichern können. In der momentanen Niedrigzinsphase stehen die Versicherer unter Druck, sich nach alternativen Anlagemöglichkeiten umzusehen und neue Produkte an den Kunden zu bringen. Nach Angaben von Branchenstudien gehören Reputationsrisiken mittlerweile zu den größten Gefahren für Unternehmen.
Beispiele für eine Shitstorm-Versicherung haben der weltgrößte Rückversicherer Munich Re und die Allianz im Angebot, mit denen sich Unternehmen gegen Image-Rückschläge und deren Konsequenzen absichern können. Bei der Munich Re werden dabei vor allem Umsatz- und Gewinneinbrüche abgesichert, bei der Allianz werden hingegen eher Kosten der Krisenkommunikation durch Reputationsschäden übernommen, was den Kunden hilft, mit derartigen Risiken besser umzugehen. Beispiele für solche rufschädigenden Ereignisse, die das Geschäft eines Unternehmens beeinträchtigen, sind unter anderem Rückrufaktionen von Automobilherstellern, Lebensmittelskandale oder Funde von Schadstoffen in Spielzeug. Wenn solche Ereignisse dann für negative Schlagzeilen und erhöhte Aufmerksamkeit in den Medien führen, kann die Situation für Unternehmen leicht kritisch werden – insbesondere, wenn es zu einer Empörungswelle im Internet in Form eines Shitstorms kommt.
Andreas Gebler, Experte der Munich Re, weist darauf hin, dass Imageschäden stark zufallsabhängig sind und daher Prognosen für das Geschäft mit Shitstorm-Versicherungen kaum abgegeben werden könnten. Momentan seien viele Diskussionen im Gange, wie eine Versicherungslösung aussehen könnte. Neben Gebler sieht auch Joachim Albers von der Allianz großes Potenzial für die Shitstorm-Versicherung, da das Interesse bei Kunden und Unternehmen wachse. Die Munich Re will sich mit der Police vorrangig an Konsumgüterhersteller wenden – beispielsweise Spielzeug-, Kosmetik-, Bekleidungs- oder Lebensmittelindustrie. Diese sind direkt davon betroffen, wenn sich Kunden aufgrund von Skandalen oder Kritik im Internet von den Anbietern abwenden. Unternehmen sollten sich im Falle eines Shitstorms oder ähnlichen Krisen allerdings nicht nur mit einer Police absichern, sondern auch eigene Handlungsstrategien entwickeln, rät der Chef der Unternehmensberatung Corporate Trust, Christian Schaaf. Dazu gehöre es zum Beispiel, soziale Netzwerke und einschlägige Plattformen zu beobachten sowie eventuelle Fehler frühestmöglich einzugestehen und Gegenmaßnahmen vorzustellen.
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