VDSL 100 ist eine Technologie mit Zukunft. Der Datenhunger von Cloud-Anwendungen, HD-Multimedia-Streaming und Co. fordert immer höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. VDSL 100 genügt diesem Anspruch nicht nur, sondern bietet ausreichend Ressourcen, um den zu erwartenden Entwicklungen der kommenden Jahre gerecht zu werden. Alles Wichtige über VDSL 100, den Netzausbau und die aktuellen Tarife erfährst du hier!
VDSL 100 bietet, wie der Name schon sagt, im Vergleich zu VDSL 50 eine Verdoppelung der Download-Geschwindigkeit : Mit diesem Anschluss kannst du mit 100 Mbit pro Sekunde im Internet surfen. Beim Upload kommen VDSL-100-Tarife auf 40 Mbit pro Sekunde. Beide Geschwindigkeiten sind nicht nur ausreichend, sondern bieten reichlich Potenzial für die Zukunft. Mit einem VDSL-100-Tarif bist du voraussichtlich für die nächsten zehn Jahre gerüstet. Derzeit betreiben die Anbieter den Ausbau von VDSL-100-Angeboten mit Nachdruck. Einziger Wermutstropfen: Noch ist die Netzabdeckung verbesserungswürdig. Bei uns erfährst du alles Wichtige über die folgenden Punkte in Bezug auf VDSL 100:
VDSL 100 basiert auf dem VDSL2-Standard , einer Weiterentwicklung von DSL. Die Abkürzung „VDSL“ steht für „Very High Speed Digital Subscriber Line“ und trägt so die höhere Geschwindigkeit bereits im Namen. Der VDSL2-Standard erlaubt prinzipiell Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit pro Sekunde. Um die Geschwindigkeit weiter zu erhöhen und zu VDSL 100 zu kommen, wird auf eine Technologie namens „Vectoring“ zurückgegriffen. Vereinfacht gesagt: Vectoring reduziert die Störungsanfälligkeit der Datenübertragung. Dadurch können über jedes Kabel mehr Daten schneller übertragen werden.
VDSL 100 kann seine Vorteile immer dann ausspielen, wenn große Datenmengen übertragen werden müssen. Für das Abrufen von E-Mails oder das einfache Streamen von YouTube-Videos in Standard-Auflösung (SD) genügen langsamere Tarife. Wenn du aber mit mehreren Personen in einem Haushalt gleichzeitig das Internet nutzt, um HD-Filme zu streamen und Cloud-Dienste zu nutzen, kommen langsamere Zugänge schnell an ihre Grenzen. Dies ist beispielsweise in Familien, aber auch in Studenten-WGs der Fall. Unsere Tabelle bietet dir die Grundlage für einen Vergleich von VDSL 100 mit anderen Tarifen:
Download-Speed | DSL 16000 (16 Mbit/Sekunde) | VDSL 50 (50 Mbit/Sekunde) | VDSL 100(100 Mbit/Sekunde) |
---|---|---|---|
Kinofilm in SD herunterladen (ca. 800 MB) | Sechs Minuten, 40 Sekunden | zwei Minuten, acht Sekunden | eine Minute, vier Sekunden |
Kinofilm in Full HD herunterladen (ca. acht GB) | eine Stunde, sechs Minuten | 21 Minuten, 20 Sekunden | zehn Minuten, 40 Sekunden |
Computerspiel herunterladen (ca. 25 GB) | drei Stunden, 28 Minuten | eine Stunde, sechs Minuten | 33 Minuten, 20 Sekunden |
Die Implementierung von Vectoring ist umstritten. Nicht zuletzt aufgrund einer Entscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2015 ist der Ausbau von Vectoring und damit von VDSL 100 in Deutschland recht langsam. Wie du der Breitband-Karte der Telekom entnehmen kannst, ist VDSL 100 selbst in deutschen Großstädten nur in wenigen Straßenzügen und Regionen verfügbar. Es kann sogar sein, dass dein Nachbar auf der gegenüberliegenden Straßenseite kein VDSL 100 haben kann – du aber schon. Gerade aufgrund dieses „Flickenteppichs“ empfiehlt es sich, mit unserem Tarifrechner zu überprüfen, ob du VDSL 100 bei dir zu Hause erhalten kannst. Beachte auch, dass die Provider je eigene Ausbauprogramme haben: So kann es sein, dass du ein VDSL-100-Angebot von O2, aber nicht von der Telekom erhalten kannst.
Was aber ist das Problem mit Vectoring, warum wird VDSL 100 nur so zögerlich ausgebaut? Um das zu erklären, müssen wir die Technik hinter VDSL 100 ausführlicher darstellen: Die Anschlüsse verschiedener Haushalte laufen in einem sogenannten DSLAM („Digital Subscriber Line Access Multiplexer“) zusammen. Ein DSLAM ist eine Art lokale Vermittlungsstelle, die zwischen Haushalt und Server geschaltet ist. Im DSLAM werden auch die Kabel von bis zu mehreren tausend Anschlüssen unterschiedlicher Provider in sogenannten Hauptkabeln gebündelt. In diesen liegen tausende Stränge dicht nebeneinander. Dabei kommt es zum sogenannten „Übersprechen“ – die Signalkanäle stören einander. Dieses Phänomen wird reduziert, indem nur eine bestimmte Leistung auf jedem Kabel liegt. Vectoring verringert das Übersprechen, sodass die Leistung – und damit die Übertragungsrate – deutlich gesteigert werden kann. Ermöglicht wird dies durch eine spezielle Kodierung aller Leitungen eines Kabelbündels, aufgrund derer diese ihre Störsignale gegenseitig reduzieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ein Anbieter alle Leitungen, die in einem Hauptkabel bzw. DSLAM zusammenkommen, kontrolliert. Das bedeutet: Wenn Vectoring an einem DSLAM und an den Routern der Endverbraucher implementiert wird, müssen alle beteiligten Geräte aufeinander abgestimmt werden. Ein Unternehmen muss somit die Kontrolle über den jeweiligen DSLAM haben, um die entsprechende, aufeinander abgestimmte Kodierung bei allen angeschlossenen Leitungen und Geräten durchzuführen. Wenn beispielsweise 1und1 an einem DSLAM Vectoring umsetzt, so können keine anderen Provider diesen DSLAM nutzen. Aus diesem Grund klagte unter anderem der Provider EWE Tel gegen die Vectoring-Pläne der Telekom, das Verfahren läuft derzeit (Stand: Februar 2017). Das bedeutet nicht das Ende von VDSL 100, jedoch wird sich zeigen müssen, wie sich die Wettbewerber einig werden. Bis dahin ist davon auszugehen, dass die Investitionen in VDSL 100 eher zurückhaltend sein werden.
Wie geschildert fordert VDSL 100 besondere Eigenschaften von Router und Technik. Was du dabei beachten musst, haben wir im Folgenden zusammengestellt.
Viele VDSL-100-Tarife tummeln sich auf dem Markt. Worauf aber muss man achten, wenn man einen günstigen und leistungsstarken Tarif finden will? Mit unseren Tipps gelingt das ohne Weiteres!
An erster Stelle steht die Frage, was du von deinem Tarif erwartest und benötigst. Viele Provider bieten nämlich nicht nur den bloßen Internetzugang, sondern Kombinationsangebote, die TV, Festnetz-Flat und Internet, also Triple-Play , umfassen. Zudem kannst du bei manchen Anbietern alle Telekommunikationsdienstleistungen aus einer Hand erhalten: Internet, TV, Telefon und Handy im Paket. Bei solchen Angeboten lässt sich sparen. Zudem schätzen manche Verbraucher die Tatsache, nur einen Ansprechpartner in Vertragsangelegenheiten zu haben. Jedoch hat TV über Internet (wie beispielsweise Vodafone TV oder EntertainTV) natürlich wenig Sinn, wenn du ohnehin andere Streaming-Dienste wie Netflix nutzt. Prüfe darum im Vorfeld deinen Bedarf.
Hast du abgesteckt, was du von deinem VDSL 100 erwartest, kann der Preisvergleich beginnen. Der TopTarif-Vergleichsrechner hilft dir, alle aktuellen Angebote im Blick zu behalten und miteinander zu vergleichen. So verschaffst du dir schnell Überblick über die Marktsituation und hast in wenigen Sekunden deinen Top-Tarif gefunden.
Nicht immer jedoch ist der günstigste Anbieter tatsächlich der günstigste. Wichtigster und häufig übersehener Punkt ist die Unterscheidung zwischen Neukunden-Preis und regulärem Preis. Die meisten Anbieter werben um neue Verbraucher mit Sonderaktionen, bei denen etwa VDSL 100 nur 20 Euro pro Monat kostet. Diese Sonderkonditionen gelten aber oft nur für einen begrenzten Zeitraum. Je nach Angebot dauert dieser etwa sechs, zwölf oder 24 Monate. Anschließend muss der Verbraucher den vollen Preis zahlen. Die Differenzen zwischen Aktionspreis und regulärem Preis können sich dabei durchaus sehen lassen. Bei den deutschlandweit aktiven Providern zeigt sich beispielsweise folgendes Bild (Stand: Februar 2017):
Zu beachten ist: Den Sonderpreis gibt es maximal ein Jahr lang, die Mindestvertragslaufzeit beträgt jedoch in der Regel 24 Monate. Achte also nicht nur darauf, wie günstig der Tarif mit vergünstigten Konditionen ist. Nimm besser den Gesamtpreis während der Mindestvertragslaufzeit als Maßstab des Vergleichs. Übrigens: Auch ein weiterer Faktor kann den Preis des VDSL-100-Tarifs nach oben treiben. Solltest du keine eigene Hardware haben, bekommst du diese von deinem neuen Provider. Drei Angebotsmodelle gibt es derzeit auf dem Markt:
Darum gilt beim Vergleich von VDSL-100-Tarifen: Die Kosten des Routers solltest du mitberücksichtigen. Gehörst du zu den wechselfreudigen Verbrauchern, die gerne Schnäppchen und Aktionen in Anspruch nehmen? Dann behalte zudem die Kündigungsfrist deines VDSL-100-Vertrags im Hinterkopf. Diese beträgt in der Regel drei Monate. Das bedeutet: Wenn du wechseln willst, musst du den Vertrag drei Monate vor Ablauf der Mindestvertragslaufzeit kündigen. Wenn du nicht zum Vertragsende kündigst, verlängert sich der Vertrag meist automatisch um zwölf Monate.
Du bist mit deinem Internetanschluss unzufrieden? Hier findest du Musterschreiben und Tipps zur Internetanbieter-Kündigung.
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