Als Prämie wird der Betrag bezeichnet, den der Versicherungsnehmer an den Versicherer zahlen muss. In der Regel handelt es sich dabei um einen Betrag, der einmal pro Jahr fällig wird, also um eine sogenannte Jahresprämie. Je nach Versicherungsvertrag umfasst die Prämie die Leistungen der Kfz-Haftpflichtversicherung oder auch der Kaskoversicherung.
Zu zahlen ist die Versicherungsprämie immer zu Beginn eines Versicherungsjahres. Sollte der Kfz-Versicherungsvertrag vor Ablauf des Jahres außerordentlich gekündigt oder infolge eines Verlustes oder Verkaufs des Autos beendet werden, erstattet die Autoversicherung einen anteiligen Betrag zurück. Bei den meisten Versicherungen ist es jedoch auch möglich, die Prämie halbjährlich, quartalsweise oder sogar monatlich zu entrichten.
Auch wenn den Versicherungsunternehmen bei der Gestaltung der Prämien weitgehend freie Hand gelassen wird, setzen sich die Prämien überall nach einem ähnlichen Schema zusammen. Ausschlaggebend sind vor allem die Typklasse und die Regionalklasse .
Die Typklasse für ein Auto wird jedes Jahr neu berechnet und spiegelt wider, wie häufig der jeweilige Fahrzeugtyp in Unfälle verwickelt war. Je höher die Typklasse eines Fahrzeugs ist, desto höher fällt auch die Versicherungsprämie für den Wagen aus.
Die Regionalklasse hingegen richtet sich nach der Anzahl und Schwere der Unfälle in der jeweiligen Region. Da die Einteilung in Regionalklassen jedoch nicht für alle Versicherer bindend ist, können diese je nach Anbieter variieren und sich dementsprechend auch unterschiedlich auf die Kfz-Versicherungsprämien auswirken.
Die Höhe der Prämie wird auf der Basis der im Versicherungsvertrag enthaltenen Leistungen berechnet. Es kann sich dabei um ein Pauschalangebot oder auch um ein selbst zusammengestelltes Leistungspaket handeln.
Bei den Haftpflichttarifen unterscheiden die meisten Versicherer zwischen einem Standard- und einem Komfort- oder Plus-Tarif, wobei die Prämie für den Komfort-Tarif zumeist höher ausfällt. Bei Kasko-Tarifen nimmt auch die gewählte Selbstbeteiligung entscheidenden Einfluss auf die Höhe der Versicherungsprämie.
Am deutlichsten wird die Prämie jedoch von der Schadenfreiheitsklasse des Versicherungsnehmers beeinflusst. So zahlt ein Fahranfänger 240 Prozent der Prämie, während ein erfahrener Autofahrer, der seit 20 Jahren unfallfrei fährt, mit der Schadenfreiheitsklasse 20 nur 25 bis 35 Prozent der regulären Prämie entrichten muss.
Umsichtiges Fahren wird von der Kfz-Versicherung belohnt. Die Höhe der Prämien richtet sich nämlich auch bei der Kfz-Haftpflichtversicherung und bei der Vollkaskoversicherung nach der Anzahl der Jahre, in denen der Halter unfallfrei geblieben ist. Daraus ergeben sich die sogenannten Schadenfreiheitsklassen . Je länger der Fahrer unfallfrei bleibt, desto stärker sinken seine Versicherungsprämien. Bei der Prämienberechnung für die Teilkaskoversicherung spielt es hingegen keine Rolle, wie lange der Fahrer unfallfrei gefahren ist.
Ein Beispiel zeigt, wie groß die Unterschiede sein können: Ein Fahranfänger ohne Fahrpraxis wird der Schadenfreiheitsklasse 0 zugeordnet, ein erfahrener Autofahrer, der seit 25 Jahren unfallfrei ist, der Schadenfreiheitsklasse 25. Dadurch ergibt sich für den Anfänger ein Beitragssatz von 230 Prozent, der ältere Fahrer muss hingegen nur noch 35 Prozent Beitragssatz bezahlen. Die Schadenfreiheitsklassen sind bei allen Versicherungen gleich, jedoch unterscheiden sich die Schadenfreiheitsrabatte , die für die jeweilige Klasse gewährt werden.
Auch über die Schadenfreiheitsklassen hinaus bieten die Versicherer noch eine Vielzahl an Rabatten für unterschiedliche Zielgruppen an. Die meisten Versicherungen lassen bei der Bestimmung der Prämienhöhe auch Faktoren wie Alter, jährliche Fahrleistung oder Beruf des Versicherungsnehmers einfließen. Auch die Zahlweise kann einen Einfluss auf die Kfz-Versicherungsprämien haben. Am günstigsten ist in der Regel eine jährliche Zahlung. Wer die Versicherungsbeiträge halb- oder vierteljährlich begleichen will, muss mit höheren Kosten rechnen.
Bei der Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung spielt die Höhe der Selbstbeteiligung eine Rolle in Bezug auf die Kfz-Versicherungsprämie. Es gilt: Je höher die Selbstbeteiligung, desto niedriger der Versicherungsbeitrag. Wer weiterhin bei der Wahl des Versicherungstarifs die Bindung an eine Partnerwerkstatt des Versicherers in Kauf nimmt, kann ebenfalls die Kfz-Versicherungsprämie reduzieren. In jedem Fall lohnen sich ein ausführlicher Kfz-Versicherungsvergleich sowie die Beachtung des Kleingedruckten.
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