Jedes Jahr erhältst du von deinem Gasanbieter eine Gasrechnung über das vergangene Jahr. Klassischerweise wird die Abrechnung nach dem Ende der Heizperiode erstellt, also zum 31.03. oder zum 30.04. Der Abrechnungszeitraum läuft also beispielsweise vom 01.05. des aktuellen bis zum 30.04. des nächsten Jahres. Wenn du schon einmal versucht hast, deine Gasrechnung zu verstehen, hast du vermutlich schnell aufgegeben. Sie ist sehr kompliziert. Es ist schwierig, eine Gasrechnung überprüfen. Dazu benötigst du Wissen über die einzelnen Posten und die Berechnungsmethoden.
Manchmal kommt gar keine Gasrechnung. Du solltest bis zu zwei Monate Geduld haben, wenn dein Abrechnungszeitraum endet. Da du in dieser Zeit vermutlich ohnehin nicht heizt, ist dies für dich unproblematisch. Wenn die Rechnung auch nach acht Wochen noch nicht da ist, solltest du sie vom Gasanbieter einfordern.
Wenn du Gutschriften bzw. Boni erhältst, muss dies aus deiner Gasrechnung deutlich werden. Entweder wird die entsprechende Berechnung schon auf der ersten Seite gemacht oder auf der letzten, nach der Berechnung des Nettopreises.
Die erste Seite deiner Gasrechnung enthält generelle Informationen: deine Adresse, die Adresse des Gasanbieters, deine Kundennummer sowie der Rechnungsbetrag für den angegebenen Abrechnungszeitraum. Hier solltest du bereits drei Punkte prüfen, um eine falsche Gasrechnung auszuschließen:
Auf den folgenden Seiten deiner Gasrechnung findest du eine Reihe von Angaben, mit denen du den Rechnungsbetrag deiner Gasrechnung kontrollieren kannst. Punkt 1 ist deine Zählernummer. Kontrolliere diese unbedingt mithilfe einer alten Rechnung oder am Zähler selbst. Vielleicht hast du eine falsche Gasrechnung bekommen, weil dir ein fremder Zähler zugeschrieben wurde.
Punkt 2: der Zählerstand. Er wird in Kubikmetern (m3) gemessen. Dies ist kompliziert, denn der Anbieter ermittelt deinen Rechnungsbetrag in Kilowattstunden. Du musst entsprechend umrechnen. Wie du das machst, zeigen wir dir weiter unten.
Punkt 3: die Art der Ablesung: Handelt es sich um eine Kundenablesung (also von dir), um eine Ablesung durch den Netzbetreiber oder um eine Schätzung? Die letzte Variante ist insbesonders häufig, wenn im Jahr zuvor durch den Netzbetreiber abgelesen wurde. Bei einer Schätzung solltest du unbedingt selbst ablesen und die Schätzung kontrollieren.
Auf der Rechnung folgt nun der Brennwert – der bezeichnet die im Gas enthaltene thermische Energie. Tatsächlich wird er fast täglich vom Anbieter ermittelt. Für deine Abrechnung erhältst du einen Mittelwert.
Anschließend folgt dein Verbrauch (bzw. manchmal auch „Menge“) in Kilowattstunden (kWh).
Danach kommt die Zustandszahl (z-Zahl). Sie beschreibt den Energiegehalt des Gases. Die z-Zahl wird für jede Stadt individuell festgelegt. Grundsätzlich sollte sie über 0,96 liegen.
Außerdem wird dein Produkt bzw. Tarif aufgeführt. Insbesondere bei einem Vertragswechsel solltest du dies kontrollieren.
Auf der Rechnung findest du außerdem deinen Arbeitspreis – also den Betrag, den du effektiv pro kWh bezahlst. In der Regel wird er in Cent oder 0,X EUR angegeben. Es folgt der Grundpreis, meist in EUR. Jetzt wird es auf vielen Rechnungen kompliziert: Obwohl vom Anbieter der Grundpreis, den du unabhängig von deinem Verbrauch bezahlen musst, monatlich berechnet wird, gibt er doch die Jahressumme an.
Abschließend wird der Netto-Betrag des Jahres aufgeführt: Hierfür multipliziert der Anbieter deinen Verbrauch mit dem Arbeitspreis. Anschließend wird der Grundpreis addiert. Beim Netto-Preis fehlt die Mehrwertsteuer. Für deinen tatsächlichen Preis musst du entsprechend noch einmal 19 Prozent aufschlagen.
Wenn auf deiner Gasrechnung unterschiedliche Teilzeiträume aufgeführt sind, solltest du in der Lage sein, die Teilverbräuche nachzurechnen. Für die Kontrolle sind drei Rechenoperationen notwendig, die sich allerdings leicht mit einem Taschenrechner bewerkstelligen lassen. Zunächst rechnest du die über einen bestimmten Zeitraum gelieferte Menge in m3 in einen Verbrauch in kWh um. Das geht so:
Menge in m3 x Brennwert x z-Zahl.
Nun hast du deinen Verbrauch für einen bestimmten Zeitraum ermittelt. Um den Preis zu überprüfen, multiplizierst du den Wert mit deinem Arbeitspreis. Bevor du jetzt einen Schock bekommst: Der Wert in der Rechnung wird deutlich höher sein, denn auch hier musst du noch einmal die 19 Prozent Mehrwertsteuer zusätzlich berücksichtigen.
Generell solltest du nach der Kontrolle deiner Rechnung einen Vergleich der Gasanbieter durchführen. Dazu benutzt du am besten den unkomplizierten Gasvergleichsrechner von TopTarif. Anhand deiner Rechnungsdetails lassen sich die einzelnen Tarife gut miteinander vergleichen. Und in vielen Fällen kannst du erheblich sparen, wenn du wechselst.
Wenn du regelmäßig deinen Gasverbrauch ermittelst, gewinnst du einerseits eine Vorstellung davon, ob deine monatlichen Abschlagszahlungen realistisch sind. Dies gibt dir finanzielle Planungssicherheit. Zum anderen kannst du mit deinem aktuellen Gasverbrauch auch die Angebote anderer Anbieter vergleichen.
Du bist mit deinem Gasanbieter unzufrieden? Hier findest du Musterschreiben und Tipps zur Gasanbieter Kündigung.
Gasanbieter kündigenFinde hier aktuelle Prognosen zur Gaspreisentwicklung und Spartipps für deinen Gasverbrauch.
GaspreisentwicklungDein Vergleich, dein Tarif! Vergleiche jetzt günstige Gastarife aus deiner Region und wechsel einfach online deinen Gasanbieter.
Gasanbieter wechseln