Ethikbanken und Ökobanken versprechen nachhaltige Geldanlagen , die das sogenannte „magische Viereck“ nachhaltiger Vermögenanlagen erfüllen: Rentabilität, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Liquidität werden miteinander ausbalanciert. So sollen Kunden mit gutem Gewissen und nachhaltigem Bewusstsein dennoch Rendite machen können. Was aber bedeutet das konkret? Welche Öko- und Ethikbanken gibt es in Deutschland? Und was zeichnet sie aus?
Allgemein gesprochen ist das Konzept „alternative Bank“ in den 1970er Jahren im Zuge alternativer und ökologischer Bewegungen entstanden. Auf einen Grundsatz können sich vermutlich alle deutschen Ethikbanken einigen: Gewinne darf es nicht um jeden Preis geben. In der genauen Ausgestaltung dieses Prinzips unterscheidet sich eine „nur“ faire Bank natürlich von einer grünen Bank, einig sind sich jedoch beide in der Betonung des Nachhaltigkeitsaspektes. Jede Investition und jede Geldanlage hat nicht nur individualistischem Gewinnstreben Rechnung zu tragen, sondern ist auch in einer Verantwortung der gemeinsamen Zukunft gegenüber. Aus diesem Grund verzichten sehr viele soziale und grüne Banken darauf, in die Rüstungsindustrie oder in Hedge Fonds zu investieren. Stattdessen werden Finanzprodukte angeboten, die beispielsweise mit Investments im Sozial- oder Ökobereich einhergehen. Nicht nur sind viele angebotene Finanzprodukte dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet, zudem kennzeichnen sich manche Ethikbanken dadurch, dass sie nicht gewinnorientiert sind.
Im Jahr 2017 waren die folgenden Ethikbanken und Ökobanken in Deutschland aktiv:
Im Ethikbanken-Vergleich führen die GLS Bank und die Umweltbank in puncto Kundenzahlen. Die beiden Geldinstitute eignen sich zudem, um den Unterschied zwischen einer Bank für Soziales, die auch Umweltprojekte fördert, und einer reinen Ökobank deutlich zu machen. Während die GLS Bank ein umfassendes Portfolio in den Bereichen Soziales, Nachhaltigkeit und Ökologie aufweist, konzentriert sich die Umweltbank gänzlich auf die Investition in ökologische Projekte. Manche Untersuchungen sehen sie darum auch als die beste Ökobank in Deutschland. Als „Vollbank“ kann sie allerdings nicht dienen: Girokonto und Kreditkarte gibt es bei der Umweltbank nicht, einzig Anlageprodukte werden von ihr vertrieben. Wenn du auf der Suche nach einer ökologischen Bank bist, die das volle Angebot hat, ist die Triodos Bank eine Option. Girokonto und Kreditkarte sind ebenso im Angebot wie Tagesgeld , Investmentfonds, Kreditkarten und Geschäftskonten .
Die Ethikbanken-Liste umfasst so verschiedene Institute mit je eigenem Profil und eigener Geschichte. Was Ethikbanken über alle Unterschiede hinweg verbindet: Sie setzen ökologische, soziale und ethische Kriterien an ihre Investitionen und Kreditvergaben an. Eine klassische Nachhaltigkeitsbank würde so etwa keine Investments bei unethischen Unternehmen tätigen, die folgende Charakteristika aufweisen:
Diese Liste kann als Minimum gelten, das für jede Ethik- und Ökobank gilt. Hinzu kommen weitere Ausschlüsse und ethisch-ökologische Kriterien, die sich jedoch von Bankhaus zu Bankhaus unterscheiden. So schließen viele Ethikbanken auch Investments in Firmen aus, die mit gentechnisch verändertem Saatgut handeln oder dieses entwickeln bzw. herstellen.
Neben der Kreditvergabe und der Investition von Kundengeldern in Unternehmen wird auch der Erwerb von Staatsanleihen bei vielen Ethikbanken entsprechenden Kriterien unterworfen. So schließen manche Ethikbanken die Investition in folgende Staaten aus.
Ethik und Nachhaltigkeit klingt gut, doch was bringt eine gemeinnützige Bank dem Kunden? Diese vielgestellte Frage wurde bereits von verschiedenen Stiftungen und Instituten beantwortet. Grosso modo: Genauso viel wie konventionelle Banken. Ein Ethikbanken-Test des Magazins Finanztest aus dem Jahr 2013 kam etwa zu dem Ergebnis, dass die Angebote und Konditionen der Ethikbanken sich nicht allzu sehr von den Konditionen konventioneller Banken unterscheiden. Zum Zeitpunkt des Ökobanken-Tests bot etwa die Umweltbank 0,5 Prozent Zinsen bei ihrem Girokonto – mehr als die Commerzbank oder Santander und damit über dem Durchschnitt. Spätestens seit dem Jahr 2016 haben sich die geringen Unterschiede in der Verzinsung ohnehin nivelliert: Festgeld , Tagesgeld und Girokonto bieten bei allen Banken durchgängig unter einem Prozent Zinsen. Die andauernde Niedrigzinsphase hat somit Renditeerwartungen bei den klassischen, sicheren Geldanlagen auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus bieten manche Ethikbanken ihren Kunden weitere Vorteile und attraktive Angebote. So sorgte beispielsweise die GLS Bank für ein gewisses Medienecho, als sie im November 2016 die Dispozinsen für alle Privatgirokonten auf null Prozent senkte.
Ein Alleinstellungsmerkmal von Ethikbanken ist ihr sehr bewusster und transparenter Umgang mit Anlagen und Investitionen. Bei konventionellen Banken wissen viele Kunden nicht genau, was mit ihrem Geld geschieht – welche Unternehmen verstecken sich hinter den Fonds, wo investiert das Geldinstitut selbst seine Gewinne? Im Unterschied dazu legen Ethikbanken viel Wert darauf, ihre Kunden zu informieren. Viele nachhaltige Banken vergeben ihre Kredite nur zweckgebunden und informieren transparent über die Gewährung wie auch über die Kriterien. Darüber hinaus erfahren Kunden nicht nur transparent, wo ihre Gelder investiert werden, sondern auch, wofür sie bei der Bank Gebühren zahlen. Alle Kontoführungsgebühren und sonstige Kosten sind offen aufgeführt. Es überrascht nicht, dass Ethikbanken dafür immer wieder ausgezeichnet werden. Im Jahr 2016 etwa wurde die GLS Bank zum siebten Mal in Folge zur „Bank des Jahres“ gewählt, so das Ergebnis der durch das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) durchgeführten Befragung. Auf den ersten Plätzen landeten auch die Ethikbank und weitere nachhaltige Banken.
Eine nicht unwichtige Frage für viele Anleger betrifft die Sicherheit ihrer Geldeinlagen. In diesem Punkt gelten für konventionelle Banken und Ethikbanken dieselben Regeln. Die Banken unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherung, die von der Europäischen Union vorgeschrieben ist. Das bedeutet, dass mindestens 100.000 Euro je Kunde abgesichert sind. Die meisten Ethikbanken gehen aber noch darüber hinaus: So sind die GLS Bank und die Ethikbank Mitglied in der Sicherheitseinrichtung des Bundesverbandes der Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Als Ethikbanken gelten Geldinstitute, die speziellen, selbstbestimmten Regeln bei der Kreditvergabe und Investition folgen. Im Mittelpunkt steht die Investition in nachhaltige, soziale und ökologische Projekte und Unternehmen. Ausgeschlossen werden dagegen bestimmte Unternehmen, Fonds und Projekte, die – beispielsweise – in den Bereich Atomkraft, Gentechnologie oder Rüstung tätig sind bzw. in diese Bereiche investieren.
Ökobanken sind Ethikbanken, die ihren Schwerpunkt in den Bereich Ökologie und Umweltschutz legen. Dadurch gibt es natürlich bestimmte Überschneidungen mit dem Portfolio der Ethikbanken. Der Unterschied ist eher graduell. Ökobanken etwa vergeben Privatkredite dezidiert zur energetischen Sanierung oder investieren ausschließlich in Ökofonds, Ethikbanken haben Ökofonds als ein Produkt unter vielen im Angebot.
Zwischen Ethikbanken und Ökobanken gibt es mehr Überschneidungen als Unterschiede. Eine Ethikbank investiert in Projekte und Unternehmen, die nachhaltig, sozial und ökologisch agieren. Eine Ökobank priorisiert die ökologische Dimension. Ökologische Unternehmen arbeiten in der Regel nachhaltig, zudem spielen oftmals auch ethische und soziale Kriterien eine Rolle in der jeweiligen Unternehmenspolitik. Für dich als Kunden bedeutet die Entscheidung zwischen Ökobank und Ethikbank somit vor allem eine Schwerpunktsetzung. Einen größeren Einfluss auf die Entscheidung könnten allerdings die Produkte der Banken haben. So sind nicht alle Ökobanken Universalbanken: Sie vergeben etwa nur Kredite oder bieten Tagesgeld- und Festgeldanlagen – das klassische Girokonto jedoch gehört nicht zum Angebot.
Die Angebote unterscheiden sich von Bank zu Bank. In der Regel entspricht das Angebot aber den Leistungen einer konventionellen Bank – nur erweitert bzw. eingeschränkt durch das Nachhaltigkeitsparadigma. Die Umweltbank – die bekannteste Ökobank Deutschland – beispielsweise bietet die folgenden Produkte.
Viele Ökobanken bieten auch Kreditkarten und Girokonten.
Ethikbanken unterscheiden sich in ihren Produkten kaum von konventionellen Banken. Auch bei der nachhaltigen Bank gibt es beispielsweise die folgenden Produkte.
Du möchtest nicht mehr horrende Kreditzinsen zahlen? Finde hier alles zur rettenden Umschuldung!
Kredite vergleichenWie kann ich ein Girokonto eröffnen bzw. wechseln? Finde hier heraus, worauf du dabei achten solltest!
Girokonto eröffnenWelche Kreditkarte sollte ich wählen: Master- oder VISA-Card? Erfahre hier, welcher Kartentyp sich für dich eignet!
Kreditkartenvergleich