In der heutigen Zeit ist es nicht mehr unwahrscheinlich, sich einen negativen Schufaeintrag einzuhandeln. Damit steht man bei einem Vertragsabschluss oft vor Problemen. Egal ob Kreditkarte, Handyvertrag oder Internetanschluss, bei vielen Verträgen findet vorher eine Bonitätsprüfung statt. Während es für den Bereich Mobilfunk Prepaid-Kreditkarten und Prepaid-SIM-Karten gibt, wird es beim DSL-Anschluss schon schwieriger. Internetanbietern ist das Risiko eines Zahlungsausfalls häufig zu hoch, sodass Kunden mit einer negativen Schufa abgelehnt werden. Es gibt für sie jedoch Möglichkeiten, einen DSL-Vertrag ohne Schufa zu bekommen.
Ein Internetanschluss gehört schon längst nicht mehr zu den Luxus-Einrichtungen, sondern ist ein notwendiger Teil der alltäglichen Kommunikation. Für die Suche nach einem Job oder einer Wohnung ist das Internet mittlerweile unverzichtbar, denn die meisten Suchvorgänge haben sich längst in das Internet verlagert. Umso ärgerlicher wird es dann, wenn Schulden und ein negativer Eintrag bei der Schufa dem Vertragsabschluss mit dem potentiellen Internetanbieter im Wege stehen. An einem DSL-Anschluss hängt häufig auch die Festnetz-Telefonie, die trotz Handy noch immer wichtig für das tägliche Leben ist. Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu den Mobilfunk-Firmen holen DSL-Anbieter die Auskunft bei der Schufa nur noch stichprobenartig ein, nicht jeder Antrag wird überprüft. Daher sollte man immer zuerst eine Anfrage stellen, bevor man sich nach Alternativen für ein DSL ohne Schufa umschaut. Kommt es aber zu einer Ablehnung aufgrund einer negativen Bonitätsprüfung, kann man trotzdem noch bei einigen Anbietern einen guten Internetanschluss trotz Schufa bekommen.
Es herrscht inzwischen ein großer Wettbewerb unter den Internetanbietern auf dem Markt. Telefongesellschaften und Kabelnetzbetreiber stehen mit Satelliten-Internetanbietern und regionalen Gesellschaften mit eigenen Glasfasernetzen in Konkurrenz. Dadurch wird die Gruppe der wegen Schufaeinträgen abgelehnten Kunden für viele Betreiber zu einer attraktiven Zielgruppe, für die entsprechende schufafreie Angebote entworfen werden. So lassen sie sich beispielsweise mit einer Kaution ihr Restrisiko bezahlen, die nach Vertragsende und bei korrekter Begleichung der Rechnungen zurückgezahlt wird. Andere Anbieter berechnen Aufschläge auf die normalen Tarife, auch für das Festnetz-Telefon fallen dann Minutenpreise für das Telefonieren an. Im Gegenzug verzichtet der Anbieter auf eine Schufa-Auskunft. Meistens sind es regionale Anbieter wie NetCologne in Köln oder M-Net in München, die Kunden trotz negativer Schufa den Zugang zu DSL, Kabel und Telefon ermöglichen.
So gehen die Anbieter bei Schufa-Kunden vor:
Das Tochterunternehmen von Ecotel Communication mit Sitz in Berlin bietet explizit für Kunden mit Bonitätsschwierigkeiten eine eigene Option an. Gegen eine Kaution von 100 Euro verzichtet easyBell auf eine Überprüfung der Bonität. Nach Zahlungseingang der Kaution beginnt der Internetanbieter mit der Schaltung des Anschlusses. Der Kunde erhält die Kaution nach Vertragsablauf zurück, sofern alle Rechnungen bezahlt worden sind. Bleiben Rechnungen offen, wird die Kaution mit diesen Beträgen verrechnet. Somit sind die Grundkosten und Vertragskonditionen für alle Kunden, ob nun mit oder ohne Schufaeintrag, bei easyBell gleich. Genaue Informationen zu Tarifen und verfügbaren Bandbreiten erhältst du auf der firmeneigenen Webseite.
Tipps für DSL trotz Schufa:
Hierzu können Verbraucher eine Selbstauskunft bei den Auskunfteien beantragen. Seit dem Jahr 2010 muss diese Selbstauskunft einmal pro Jahr kostenlos möglich sein. In der Regel erfolgt der Antrag schriftlich, meistens zusammen mit einer Ausweiskopie. Telefonische Anfragen werden nicht beantwortet, Onlineauskünfte gibt es entweder nicht oder wie bei der Schufa nur gegen ein jährliches Entgelt. Befindet sich ein unberechtigter Eintrag in der Auskunft, kann dieser bei den Auskunfteien auf Antrag gelöscht werden. Hierfür wird oft die Vorlage von Belegen gefordert, die etwa über die Beendigung eines Vertragsverhältnisses oder den Abschluss einer vereinbarten Ratenzahlung informieren.
Ein naheliegender Ratschlag ist wohl, seinen eigenen Eintrag bei der Schufa zunächst auf Richtigkeit zu prüfen. Denn nicht immer sind die Eintragungen in den Datenbanken der Scoring-Unternehmen korrekt oder aktuell.
Um die Chancen auf einen Vertragsabschluss zu fördern, empfiehlt es sich, alle Telefon- und DSL-Angebote ohne Zusatzoptionen zu bestellen. Das heißt, man sollte auch darauf verzichten, beim Internetanbieter die Hardware zu kaufen oder zu mieten. Idealerweise besorgen sich Kunden den Router selbst und senken somit das Verlustrisiko für den Anbieter. Außerdem sollte auf Zusatzoptionen wie internationale Flatrates oder Fernsehpakete verzichtet werden, da Provider bei diesen Optionen oftmals eine Schufa-Abfrage durchführen. Je geringer die Vertragslaufzeit ist, desto geringer ist auch das Risiko für den Anbieter. Daher steigen hier die Chancen für einen DSL-Vertrag ohne Schufa-Abfrage. Sollte es trotzdem zu einer Absage kommen, schadet es nicht, den Anbieter direkt zu kontaktieren. Oftmals finden sich individuelle Lösungen, wie Kautionszahlungen oder Prepaid-Angebote.
Anbieter wie Prepaid DSL, ein Tochterunternehmen der Hamburger Firma Star DSL, spezialisieren sich auf Kunden mit einem negativen Schufa-Eintrag. Der Anbieter interessiert sich nicht für die Bonität des Kunden, ein Anschluss gilt als sicher. Denn die Risikoabsicherung für das Internet ohne Schufa besteht in der Vorauszahlung der Grundgebühr für drei Monate. Als Hartz IV-Empfänger erhält man nach Vorlage des offiziellen Bescheids einen WLAN-Router gratis dazu. Beachten sollte man bei diesem Angebot allerdings, dass wie bei allen Prepaid-Angeboten die Preise für Internet und Telefon entsprechend höher ausfallen als bei Langzeitverträgen. Ein Prepaid-Tarif sollte also eher als Notlösung dienen, wenn alle anderen Versuche, DSL ohne Schufa zu erhalten, ausgeschöpft sind.
Je nach Schufa-Auskunft kann es bei den großen Anbietern wie Vodafone oder O2 schwierig werden, einen DSL-Vertrag trotz negativer Bonität zu erhalten. Lokale und kleinere Anbieter wie NetCologne oder M-Net zeigen auch bei Schufa-Einträgen häufig eine gewisse Kulanz oder bieten direkt entsprechende Verträge an. Bei der Antragstellung sollte man sich zunächst auf den günstigen Einsteigertarif beschränken und später natürlich dafür sorgen, dass die jeweiligen monatlichen Rechnungen pünktlich bezahlt werden. So sieht der Anbieter, dass der Kunde zuverlässig ist. Dann werden oft – trotz Schufa-Eintrag – DSL-Folgeverträge zu besseren Konditionen angeboten.
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