DSL-LTE-Hybrid verbindet das Beste aus zwei Welten: Ein hybridfähiger Router erlaubt es, sowohl auf das DSL- wie auch auf das LTE-Netz zuzugreifen. Dadurch erreicht ein Hybrid-Anschluss, zumindest in der Theorie, eine sehr hohe Geschwindigkeit und wird nicht vom Zustand des lokalen Netzes ausgebremst. Derzeit wird DSL Hybrid nur von der Telekom angeboten. Bei uns erfährst du, wie DSL Hybrid funktioniert und ob sich die verschiedenen Tarife lohnen.
Angeboten wird der DSL-LTE-Hybrid seit November 2014. Die Idee hinter diesem besonderen Paket: Kunden, die in Regionen mit schlechtem Netzausbau wohnen, kommen mit DSL-LTE-Hybrid in den Genuss deutlich höherer Übertragungsgeschwindigkeiten. Der Trick ist die gleichzeitige Nutzung des an eine Leitung gebundenen DSL-Netzes und des 4G-Mobilfunknetzes, besser bekannt als LTE. Dabei greift der Router in der Regel auf das DSL-Netz zu, schaltet jedoch bei geringer Verbindungsgeschwindigkeit zusätzlich das LTE-Netz ein. So sollen auch in ländlichen Gegenden angemessene Übertragungsraten im Internet erreicht werden. Die Telekom verspricht bei ihren Magenta-Hybrid-Tarifen dabei Verbindungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit pro Sekunde (Download) bzw. 40 Mbit pro Sekunde (Upload). Ein zusätzlich hinzubuchbares Paket soll sogar 200 Mbit pro Sekunde Download-Speed erlauben.
DSL-LTE-Hybrid funktioniert mittels eines speziellen Hybrid-Routers, des Speedport Hybrid. Der Router soll dabei Übertragungsspitzen erkennen und bei Bedarf die LTE-Verbindung hinzuschalten, um eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen. Die Router-Technik unterscheidet zwischen „irrelevantem“ und „relevantem“ Geschwindigkeitsbedarf. Ein Beispiel: Wenn du ein Office-Update herunterlädst, hat das Dateipaket einen Umfang von einem GB oder mehr. Jedoch ist nicht entscheidend, wie schnell das Update heruntergeladen wird. Der Download kann über einige Stunden im Hintergrund ablaufen. Anders sieht die Sache aus, wenn du beispielsweise einen HD-Film streamst: Da soll nichts ruckeln, sondern eine flüssige und schnelle Übertragung möglich sein. DSL-LTE-Hybrid schaltet in diesem Fall den LTE-Turbo hinzu.
Die Tarife von DSL-LTE-Hybrid sind nicht überall in Deutschland verfügbar. Es gibt zwei Voraussetzungen für den Anschluss:
Sind Festnetz und Leitungen am Wohnort noch nicht für DSL ausgebaut, kann auch DSL-LTE-Hybrid nicht gebucht werden. Wenn du wissen möchtest, ob DSL-LTE-Hybrid bei dir verfügbar ist und welche Geschwindigkeiten bei dir zu Hause realisierbar sind, so nutze den Verfügbarkeitscheck der Telekom. Die DSL-LTE-Hybrid-Verfügbarkeit ist insgesamt relativ gut ausgebaut. Der Vergleich lohnt sich also für viele ländliche Gegenden.
LTE kennst du vermutlich vor allem von deinem Handy. Das superschnelle mobile Internet erlaubt ruckelfreies Video-Streaming, blitzschnellen Seitenaufbau und perfektes Arbeiten in der Cloud. Und vermutlich kennst du nicht nur die Vorteile von LTE, sondern auch den großen Nachteil: Bei allen Mobilprovidern gibt es LTE-Tarife nur mit Datenvolumen (Stand: Februar 2017). Das schnelle Surfvergnügen ist nach zwei, acht oder 20 GB – je nach deinem Tarif – wieder vorbei. Anders sieht das bei DSL-LTE-Hybrid aus. Der Tarif wird ganz ohne Datenvolumen und Drosselung angeboten. Das bedeutet, dass du – zumindest in der Theorie – mit LTE-Highspeed surfen kannst, solange du willst.
Derzeit ist DSL-LTE-Hybrid von der Telekom teurer als vergleichbare VDSL- oder Kabelangebote der Konkurrenz. Für wen also lohnt sich der Tarif? Wie beschrieben, gibt es eine implizite Kernzielgruppe des Angebots. Wenn auf dich folgende Faktoren zutreffen, solltest du über DSL-LTE-Hybrid nachdenken:
Entscheidend ist vor allem die regelmäßige und datenintensive Internetnutzung. Wenn du gerne Serien streamst, Cloud-Anwendungen nutzt oder Online-Games spielst, spielt die Geschwindigkeit eie große Rolle. In der folgenden Tabelle haben wir für dich einige „klassische“ Internetnutzungen aufgeführt. Ausgehend von Beispiel-Dateigrößen kannst du der Tabelle entnehmen, wie lange ein bestimmter Download in Abhängigkeit von deiner Anschlussgeschwindigkeit dauert:
Download-Geschwindigkeit | DSL 384 IP (384 Kbit/Sekunde) | DSL 6000 (6 Mbit/Sekunde) | DSL-LTE-Hybrid (16 Mbit/Sekunde) |
---|---|---|---|
Normale Webseite aufrufen (3 MB Daten) | eine Minute, zwei Sekunden | drei Sekunden | weniger als eine Sekunde |
Spielfilm in SD-Qualität herunterladen (ca. 800 MB) | vier Stunden, 37 Minuten | 17 Minuten, 43 Sekunden | sechs Minuten, 40 Sekunden |
Full-HD-Kinofilm herunterladen (acht GB) | 46 Stunden | zwei Stunden, 57 Minuten | eine Stunde, sechs Minuten |
Wie du sehen kannst, ist mit DSL 384 IP heutzutage kein „normales“ Surfen mehr möglich. Selbst das Aufrufen einer modernen Website dauert eher lange. Mit DSL 6000 kannst du beispielsweise viele YouTube-Videos streamen und normal surfen. Full-HD-Videovergnügen klappt damit allerdings nicht. Was in diesem Beispiel stärker auf Unterhaltung ausgerichtet ist, hat für Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler oftmals eine existenzielle Bedeutung. Wer Software-Entwickler, Fotograf oder Grafiker ist, benötigt in jedem Fall einen schnellen Internetzugang. Wenn DSL-LTE-Hybrid am jeweiligen Wohnort verfügbar ist, stellt es eine sinnvolle Option dar.
Die Kombination von DSL und LTE ist allein noch kein Garant dafür, dass die nominellen Verbindungsgeschwindigkeiten tatsächlich erreicht werden. Generell solltest du bedenken, dass die in Tarifen angegebenen Werte nur unter optimalen Bedingungen vorliegen. Es gibt immer eine Differenz zwischen Soll- und Ist-Wert. Als Faustregel gilt, dass der Anschluss mindestens 66 Prozent der versprochenen Geschwindigkeit tatsächlich erreichen sollte. Wenn DSL-LTE-Hybrid mit einer Übertragungsrate von 16 Mbit pro Sekunde (Download) angeboten wird, sind im Alltag ca. elf Mbit pro Sekunde ein realistischer Richtwert. Sollte der Anschluss allerdings dauerhaft unter diesem Wert liegen, solltest du dich an deinen Provider wenden. Bis zu einem gewissen Grad hast du selbst Einfluss auf die Verbindungsgeschwindigkeit. Die folgende Checkliste nennt Punkte, mit denen du deine Übertragungsrate verbessern kannst.
Wenn all diese Punkte und auch ein Anruf beim Support des Anbieters keine Verbesserung bringen, ist die pragmatische Anpassung deines Tarifs die einzige verbleibende Option; derzeit ist die Telekom einziger Anbieter des DSL-LTE-Hybrids (Stand: Februar 2017), sodass ein Providerwechsel entfällt. Tarifanpassung bedeutet: Wenn du beispielsweise einen Vertrag für einen 50-Mbit-Tarif hast, an deinem Wohnort aber maximal zehn Mbit pro Sekunde erreichst, solltest du in den kleineren Tarif (mit 16 Mbit pro Sekunde) wechseln.
Die Frage ist relativ einfach zu beantworten: In der derzeitigen Versorgungssituation sind sowohl VDSL als auch Glasfaser dem Hybrid-Angebot vorzuziehen. Beide Alternativen, sowohl das Internet über Glasfaser-Kabel wie auch VDSL, sind stabiler und zeigen weniger Einbußen durch hohe Nutzerzahlen. LTE dagegen ist zwar potenziell sehr schnell. Jedoch sinkt die Geschwindigkeit, wenn sich viele Nutzer eine Funkzelle teilen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass der weitere Ausbau des LTE-Netzes das Problem in den kommenden Jahren beheben wird. Für viele Verbraucher, die in ländlichen Gegenden wohnen, gibt es ohnehin keine Alternative zum DSL-LTE-Hybrid: Einzig mit diesem Anschluss können sie mit Highspeed im Internet unterwegs sein. Da die Aufstellung von zusätzlichen Sendemasten auch günstiger ist als das Verlegen von Glasfaserleitungen, ist davon auszugehen, dass die Provider den LTE-Ausbau weiter vorantreiben.
DSL-LTE-Hybrid gibt es derzeit nur von einem Anbieter, der Telekom. Seit dem Jahr 2015 kursieren Gerüchte, dass auch die Konkurrenz nachziehen und ihre eigenen Hybrid-Tarife anbieten wird. Derzeit haben sich diese noch nicht bestätigt (Stand: Februar 2017). Die Telekom bietet drei verschiedene Tarife für DSL-LTE-Hybrid an:
Tarif | Downloadspeed (in Mbit pro Sekunde) | Uploadspeed (in Mbit pro Sekunde) | Monatliche Kosten im ersten Jahr | Kosten pro Monat (ohne Neukundenrabatt) |
---|---|---|---|---|
MagentaZuhause S Hybrid | 16 | 2,4 | 19,95 Euro | 34,95 Euro |
MagentaZuhause M Hybrid | 50 | 10 | 19,95 Euro | 39,95 Euro |
MagentaZuhause L Hybrid | 100 | 40 | 19,95 Euro | 44,95 Euro |
Alle Verträge haben 24 Monate Mindestvertragslaufzeit und eine Kündigungsfrist von einem Monat. Wenn du keinen Hybrid-Router hast, kannst du bei der Telekom zusätzlich zum Tarif einen geeigneten Speedport-Router mieten. In diesem Fall kommen 9,95 Euro monatlich hinzu. DSL-LTE-Hybrid ist damit etwas teurer als ein normaler DSL- oder Kabelanschluss .
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